Golf: Thailands Thongchai schlägt Els und Mickelson bei den Scottish Open
LOCH LOMOND, Schottland: Der Thailänder Thongchai Jaidee und der Schwede Alexander Noren teilten sich am Donnerstag die Führung in der ersten Runde der Scottish Open, während die schwere Artillerie des Turniers ausblieb. Der ehemalige Fallschirmjäger Thongchai, der als Frühstarter an den Start ging, machte sich die regennassen Bedingungen und die Rückenprobleme, die seine Saison beeinträchtigt haben, zunutze und spielte mit acht Birdies eine 64er-Runde bei sieben unter Par, die von Noren gegen Ende des Tages noch übertroffen wurde. Der 25-jährige Noren begann langsam, konnte sich aber auf den letzten neun Löchern um sechs Schläge verbessern und liegt nun gemeinsam mit Thongchai an der Spitze, einen Schlag vor dem US-Open-Sieger von 2007, Angel Cabrera (65). Die Qualität der Leistungen der Tempomacher wurde dadurch unterstrichen, dass Phil Mickelson (71), Ernie Els (72) und der Weltranglistendritte Adam Scott (72) Schwierigkeiten hatten, auf dem von sintflutartigen Regenfällen in der Nacht durchnässten Platz ins Spiel zu kommen, was zu einer 90-minütigen Verzögerung des Spielbeginns führte. Besonders frustrierend war der Tag für Els, der zwei seiner letzten drei Löcher mit einem Bogey beendete und auf ein Loch zurückfiel, nachdem er zu Beginn der Runde noch bei zwei unter gelegen hatte. Mickelson, der nach einer dreiwöchigen Pause wieder ins Geschehen eingriff, war fast genauso unberechenbar: Drei Birdies wurden durch die gleiche Anzahl von Bogeys zunichte gemacht. Scott erwischte einen schrecklichen Start, als er an seinem ersten Loch, dem Par vier der 10, ein Triple-Bogey kassierte, und der Australier konnte nur zwei dieser Schläge zurückholen. Thongchai führte sein Ergebnis auf einen veränderten Puttschlag und seine Anpassung an die unbeständigen Wetterverhältnisse in Nordeuropa zurück. "Letzte Woche verpasste ich den Cut (bei den European Open) und ich hatte 34 Putts in der ersten Runde, 33 in der zweiten", sagte er. "Ich habe gute Schläge gemacht, aber Bogeys erzielt. "Aber mit meinem Trainer habe ich viel an meiner Ballpositionierung gearbeitet, und ich glaube, dass ich die Putts jetzt viel besser platziere. Ich fühle mich viel wohler auf den Grüns." Nach fünf Jahren auf der European Tour hat Thongchai auch gelernt, unter Bedingungen zu spielen, die weit von denen entfernt sind, mit denen er aufgewachsen ist, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass er zu Hause bei brütender Hitze in langen Ärmeln und voller Regenkleidung trainiert hat. "Ich habe das jeweils eine Stunde lang gemacht, bis ich zu sehr geschwitzt habe", sagt er. "Die Leute sahen mich an, als ob ich verrückt wäre, aber man muss es versuchen. Der 38-jährige Thongchai muss das Turnier als bester Spieler beenden, der noch nicht für die British Open in der nächsten Woche qualifiziert ist, um einen der letzten verbleibenden Plätze in Royal Birkdale zu erhalten. "Ich sollte eigentlich nach Hause fahren, um meinen Arzt wegen meines Rückens aufzusuchen, aber das werde ich verschieben, wenn ich bei den Open dabei bin", sagte er. Der frühere europäische Spitzenreiter Lee Westwood, der bei den US Open im vergangenen Monat um einen Schlag den Einzug ins Playoff verpasst hatte, setzte seine gute Form der letzten Zeit mit einer 67 fort, zwei Schläge besser als sein Spielpartner Colin Montgomerie. Der 35-jährige Westwood, der in dieser Saison auf der European Tour dreimal Dritter und zweimal Fünfter geworden ist, gab zu, dass er leicht frustriert war, weil er seine konstante Form nicht in einen Sieg ummünzen konnte. "Ich hatte viele Chancen, aber ich spiele gut zu einer Zeit des Jahres, in der es sehr wichtig ist, dies zu tun", sagte er. Montgomeries 69er Auftaktrunde wurde durch einen Schlagverlust am Par-drei-Loch 8 getrübt, ein Loch, das er vor kurzem 18 Mal an einem Vormittag gespielt hatte, während er die Gäste seiner Hochzeit im Club unterhielt, wobei ihm 14 Pars und vier Birdies gelangen. - AFP/de
